"Patria" war der größte Verlag der litauischen Emigranten, der 1945-1952 in der BRD tätig war. Sein Besitzer, Herr Lenkaitis, hatte seine Tätigkeit als Verleger in Vilnius begonnen, wo er 1939 eine Druckerei gekauft hatte und einige Jahre erfolgreich Bücher herausgegeben hatte.
Nach der Emigration nach Westen Ende 1945 hatte er einen Verlag wiederaufgebaut. Die Nachkriegstätigkeit von "Patria" lässt sich in zwei Etappen einteilen: 1. Vom Ende 1945 bis zur Währungsreform in der BRD im Jahre 1948. In dieser Zeit hatte der Verlag seine Tätigkeit erweitert, abgesehen von den Nachkriegsschwierigkeiten. 2. Vom Sommer 1948 bis zur Emigration von Herrn Lenkaitis in die USA 1950, als sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert hatte und als viele Litauer aus der Bundesrepublik Deutschland emigriert waren. Da bemühte sich der Verleger, wenigstens einen Teil seiner Pläne zu verwirklichen.
Das erste Buch von "Patria" wurde 1946 in der BRD herausgegeben. Insgesamt hatte er 43 Ausgaben verlegt. Der Verlag "Patria" war von universeller Art, der sowohl Literatur, wissenschaftliche und informative Werke, Lehrbücher, Kalender etc. herausgegeben hatte. Viele Ausgaben hatten eine bedeutende Rolle im Kulturleben der Emigration gespielt, außerdem lassen sie sich durch gute polygrafische Technik und ästhetische Ansicht charakterisieren.
J. Lenkaitis hatte in seiner Tätigkeit nicht nur nach dem Gewinn gestrebt. Er war der einzige Verleger, der die Autoren honorierte. Er hatte einen Literaturpreis sowie einen Preis für den besten Illustrator gegründet. Außerdem hatte er an der Gründung des Fonds der litauischen Kultur teilgenommen.
1945-1952 sind ca. 1000 litauische Bücher verlegt worden. Obwohl der Beitrag von Herrn Lenkaitis nicht sehr groß ist, haben seine Ausgaben durch ihren künstlerischen Wert, durch die Polygrafie und ästhetische Ansicht als Vorbild für die anderen litauischen Verleger gedient.
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