Abstract
Seit der Wende 1989 wird das Problem der Grenze in der neuesten deutschen Literatur viel diskutiert. Dieses allgemeinmenschliche Thema ist auch in Litauen, als einem postsowjetischen Staat, aktuell. Nach dem Zerfall der äußeren Grenzen sind jedoch im Bewusstsein der Menschen die innerlichen Grenzen geblieben. In diesem Artikel wird anhand von zwei Romanen (Murmanti siena/Die murmelnde Mauer, 2008 von Sigitas Parulskis und Das Provisorium/Laikinumas, 2000 von Wolfgang Hilbig) das Phänomen der Existenz an der Grenze näher betrachtet. In beiden Romanen erscheint die Grenze als real existierend und als innerlicher Zustand. In der Metapher der Grenze sind Überschreitung, Überwindung, das Treffen mit dem Anderen, ein Schwellenzustand verborgen. Die Protagonisten beider Romane befinden sich an der Schwelle, in der Grenzzone, die sie beängstigt, aber auch die Schwelle (oder sich selbst) zu überwinden – die Grenze zu überschreiten – zwingt. Das Ziel dieser Arbeit ist es Fragen aufzuwerfen, die in Verbindung mit dem Phänomen der Grenze, den Versuchen sie zu überwinden in Verbindung stehen. Die Erfahrungen, die sich in den Texten offenbaren, werden anhand phänomenologischer Begriffe untersucht. Die aufgeworfenen Fragen könnten später zu tieferen Erkenntnissen führen.
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